Müntefering beim Kulturring

Christian Reichelt

Vizekanzler besucht Galerie OstArt

„Da Capo“ für den Vizekanzler und Bundesminister für Arbeit und Soziales – die nicht alltägliche Ausstellung der bekannten Künstlerin aus Mainz, Gertrude Degenhardt, ließ sich Franz Müntefering nicht entgehen. Zur Vernissage machten die vielen Termine einen Strich durch die Rechnung. Aber zur Finissage der Ausstellung kurz vor Weihnachten nahm sich der Vizekanzler die Zeit.

Begrüßt durch die Künstlerin Gertrude Degenhardt und den Vereinsvorsitzenden Dr. Gerhard Schewe, begleitet von der Kuratorin der Ausstellung Renate Apitz, tauchte Franz Müntefering ein in die Bilderwelt Degenhardts. Unbehelligt vom sonst üblichen Medienrummel war dafür ausreichend Zeit und Muße. Der Minister erwies sich als Kenner und Liebhaber der Kunst Gertrude Degenhardts. Und für die Vertreter des Kulturrings war Franz Müntefering ein willkommener und an der Arbeit des Vereins sehr interessierter Gesprächspartner. Vorsitzender Dr. Schewe und Geschäftsführer Ingo Knechtel stellten dem Minister die vielfältigen Aktivitäten des Kulturrings in Berlin vor. Besonderes Interesse zeigte Müntefering an der Erfahrungen des Kulturrings als Träger arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen in Kulturbereich. Hier konnte der Verein anschaulich machen, mit wie viel Engagement und Ideenreichtum die Mitarbeiter in den gemeinnützigen Projekten tätig sind, wie sich alle Beteiligten bemühen, durch diese Arbeit und durch eine ständige praxisnahe Qualifizierung für möglichst viele eine Brücke zum sog. 1. Arbeitsmarkt zu bauen. Der Kulturring-Geschäftsführer sprach sich gegenüber Minister Müntefering nachdrücklich dafür aus, den Trägern solcher Maßnahmen mehr Zeit für die Arbeit mit den Teilnehmern zu geben, um damit deren Eingliederungschancen zu erhöhen. Häufig jedoch verhinderten, so Knechtel, die zu kurzen Laufzeiten eine ausreichende Qualifizierung und die sofortige Anwendung erworbener Kenntnisse in der konkreten Projektarbeit – beides wichtige Komponenten, um potenziellen Arbeitgebern die Eignung für einen Job nachzuweisen. Der Minister berichtete über die Bemühungen der Bundesregierung um eine Verstetigung der Arbeitsmarktpolitik und betonte, dass die richtige Balance gefunden werden müsse, denn eine schnelle Eingliederung der Arbeitssuchenden stehe im Vordergrund. Mit großem Interesse nahm Franz Müntefering die vom Kulturring herausgegebene Broschüre zur Karlshorst-Geschichte und die Informationen zu den Aktivitäten der Geschichtsfreunde Karlshorst im Kulturring zur Kenntnis. Auch das kürzlich zur Geschichte der Stasi-Untersuchungshaftanstalt Hohenschönhausen publizierte Buch „Inhaftiert“ von Franziska Vu mit den erschütternden Schilderungen der Zeitzeugen wurde von Franz Müntefering mit großer Aufmerksamkeit entgegen genommen. Und noch etwas wird den Vizekanzler an seinen Besuch in der Galerie OstArt erinnern und die Besucher im Ministerbüro erfreuen: drei Bilder von Gertrude Degenhardt finden dort einen neuen, würdigen Platz.

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