Stolpersteine für schwule NS-Opfer

I. K.

Mitten im Weihnachtstrubel vor dem zweiten Advent taucht eine Gruppe Bauarbeiter mit Presslufthammer und Pflastersteinen auf in der Fußgängerzone zwischen Holzmarkt- und Ifflandstraße, nahe des Bahnhofs Jannowitzbrücke. „Stolpersteine“ sollen verlegt werden, und zwar genau dort, wo Opfer des Nationalsozialismus lebten. Die Verfolgung und Ermordung, das Erinnern daran wird auf diese Weise hautnah spürbar. Zahlreiche Passanten bleiben stehen, wundern sich, fragen nach dem Sinn. Viele hatten von der Initiative des Kölner Künstlers Gunter Demnig gehört, für die er 2005 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt wurde.

Die AG Rosa Winkel des Kulturrings hatte den Initiatoren den Vorschlag unterbreitet, zwei weitere schwule NS-Opfer mit „Stolpersteinen“ zu ehren. Der Jude Walter Boldes wurde am 2. Juli 1942 wegen Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilt und am 14.12.42 in Plötzensee hingerichtet. Sein Freund Paul Küster wurde wegen Fahnenflucht zum Tode verurteilt und am 19.5.42 in Brandenburg/Görden hingerichtet. Anlässlich dieser neuen „Stolpersteine“ lädt der Kulturring zu einer Gedenkveranstaltung am 24. Januar 2007, 14.00 Uhr, in die frühere Wallnertheaterstraße, an den Ort der Verlegung der Steine, ein.

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