TriStarAustria in Baumschulenweg

Reno Döring

Die Präsentation von internationalen Künstlern in der Kulturbundgalerie Treptow ist mittlerweile schon eine jahrelange Tradition. In der Vergangenheit stellten Künstler aus Kanada, der Schweiz, Tschechien, Liechtenstein, Schweden und wiederholt Österreich an diesem Ort aus. Einige dieser Ausstellungen entstanden im Austausch oder als Erwiderung von Präsentationen Berliner und speziell Treptow-Köpenicker Künstler in den genannten Ländern. In enger Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Kultur des Bezirksamtes Treptow-Köpenick als Förderer und Koordinator bemüht sich der Kulturring in Berlin e.V. um die Intensivierung dieser Beziehungen und sucht somit kontinuierlich den Austausch und die Kommunikation mit den Kunstschaffenden nicht nur aus dem europäischen Raum. Zur Zeit präsentieren sich in Treptow drei KünstlerInnen aus Buchkirchen/Österreich: Claudia Heinze mit Fotografien, Franz de Paul Armbruster und Manfred Koutek mit Malerei und Grafik. Dr. Bercht Armbruster, Gründer und Leiter des Kulturclubs Buchkirchen, einer schon über 15 Jahre arbeitenden gemeinnützigen Institution zur Förderung von Kultur und Kunst im Ort, sowie der Maler und Grafiker Manfred Koutek waren herzlich begrüßte Gäste zur Eröffnung der Ausstellung.

Die einleitenden Worte sprach der Initiator und Teilnehmer des Austauschprojekts Herwig Hofmeister, selbst bildender Künstler und Kulturwissenschaftler. In seiner Laudatio stellte er den Gästen die Künstler und ihre Arbeiten näher vor. Der Fotografin Claudia Heinze, so Hofmeister, gehe es mit ihren Bildern „nicht um die Erstellung von Vorlagen für fotorealistische Arbeiten und erst recht nicht um einen vordergründigen Realismus. Sie versucht, mittels einer zur camera obscura umgebauten Kleinbildkamera, möglichst abstrakte Bilder zu erzeugen, die an Mark Rothko oder Clifford Still erinnern.“

Manfred Koutek, so der Laudator zum zweiten der TriStar-Künstler, weigere sich, sein Werk dem „Dilemma der Antinomie zwischen Gegenständlichem und Ungegenständlichem“ auszusetzen. „Wie Alice im Wunderland geht er durch den Spiegel der Netzhaut hindurch, um zu einem tieferen Ausdruck von Gefühl vorzudringen. … Koutek bindet seine Bilder in den Spannungsbogen zwischen geometrischer Abstraktion und die freie Anwendung erfundener Zeichen sowie spontaner Rhythmik von Linien und Farbflächen ein, um seine geistigen Impulse auf der Bildfläche auszudrücken. Sie erkennen formale Analogien zu den frühen Improvisationen Wassily Kandinskys, zu Miro, Chagall, zum Federduktus van Goghs, aber auch zum Formenrepertoire naiver Malerei.“

Franz de Paul Armbruster schließlich, sagt uns Herwig Hofmeister, führe Zeichnung und Malerei, Zeichen und Farbe als eigenständige Ausdrucksmittel auf einer Leinwand zusammen. „Mit weit ausgreifender Gestik und kräftigem Duktus führt er uns Kompositionen und Themen vor, die bezeugen, dass die beiden Kardinaltechniken der Malerei sich gegenseitig ergänzen und steigern. Armbruster ist ein österreichischer Erzähler, der in seinen symbolträchtigen Gemälden künstlerische Traditionen seiner Heimat mit großen Themen aus der Kulturgeschichte des Abendlandes verbindet.“ Seinem 4-teiligen Zyklus „Die Irrfahrten des Odysseus“ habe er bezeichnenderweise folgenden Untertitel gegeben: „aus der griechischen Mythologie – erzählt von Homer – übertragen in das Jahr 2000 mit autobiographischen Bezügen von Franz de Paul Armbruster“. Dies bestätige „seinen starken Gestaltungswillen und die Lust, alle Historie mit unserer Epoche, unserem Leben zu verknüpfen“, so Hofmeister.

Die Ausstellung in der Ernststraße 14-16 ist noch bis zum 18. August zu sehen.

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