Menschen im Quartier
Eine Ausstellung von Ylva Queisser und Lidia Tirri, Kulturring in Berlin e.V.Wer zur Zeit durch den zuletzt gebauten Stadtteil von Marzahn - das Quartier NordWest - läuft, wird hier und da auf großformatige Fotos stoßen: Im Tschechow-Theater hängt das Portrait des Boxtrainers Bernd Iszdonat, neben dem Aufzug des Ärztehauses an der Havemannstraße ist Dr. Alena Gawron zu sehen, und wer bei Extra einkaufen geht, kann über Torsten Preußings Engagement im Bewohnerbeirat lesen.
In Marzahn NordWest wohnen ca. 20 000 Menschen. Das ist viel weniger, als vor 15 Jahren. Zwischen 1995 und 2004 ist die Einwohnerzahl in Marzahn NordWest um 35 Prozent gesunken. Einige der Hochhäuser wurden bereits abgerissen, andere „zurückgebaut“, und vor ein paar Jahren sind im Rahmen des Stadtumbaus Ost die Ahrensfelder Terrassen entstanden. Der Kulturring ist im Gebiet schon länger aktiv und betreibt hier die Galerie KLIN und das Berliner Tschechow-Theater. In den Medien und in anderen Teilen von Berlin ist das Quartier weniger bekannt und muss um seinen Ruf kämpfen.
Mit der Ausstellung „Ein Tag in Marzahn NordWest – Menschen im Quartier“ wollen wir einerseits dem Besucher eine Begegnung mit Menschen, die von sich und dem Quartier erzählen, eine Begegnung, die sonst nicht stattfindet, ermöglichen, andererseits das Quartier und seine Bewohner von Innen stärken und so zur guten Atmosphäre beitragen. In 15 Portraits werden Menschen, die sich für den Stadtteil einsetzen, in Wort und Bild portraitiert. Ihre Wünsche, ihre Träume und ihre kritischen Bemerkungen zum Wohnen und Arbeiten in NordWest zeigen, dass das Gebiet trotz Bevölkerungsschwund und negativer Berichterstattung voller Leben und Atmosphäre ist.
Ausstellung: Bis 23. Juni, an verschiedenen Orten im Quartier Marzahn NordWest. Katalog in der QuartiersAgentur, Havemanncenter, Wörlitzer Straße 3 A, erhältlich. Dort kann auch einen Ausstellungsplan abgeholt werden, der den Rundgang durch die Ausstellung beschreibt.
Anfahrt: S7 Ahrensfelde