Eigentlich geschah alles ganz schnell….

Bjoern Krass

Zuerst gab‘s noch einen Foulversuch – und das aus der eigenen Mannschaft; aber nachdem der Schiri den Mittelfeldspieler ermahnt hatte, kehrte wieder Ruhe ins Team ein.

Dann – von links außen, der Einwurf. Über das Mittelfeld mit einem Doppelpass nach Vorne. Der Stürmer verwandelt ….

TOR!

Alle blicken aufgeregt zum Schiri, und der signalisiert: „Gültig!“

In der 85. Spielminute konnte das Team vom Berliner KK06 mit einem souveränen Ergebnis überzeugen und hinterließ beim Gang in die Kabinen ein offenes Spielfeld – Berlin.

„Offenes Spielfeld Berlin“ lautet das Motto, unter dem im Jahr 2006 das KunstKreuz in Berlin stattfinden wird.

KUNST bringt Phantasie und Enthusiasmus an triste und leere Orte. Sie bricht den Alltag auf und zeigt das Außergewöhnliche, hinter den Fassaden Schlummernde. In einer Großstadt mit immer weniger Industrie, in der rund ein Fünftel aller Erwerbsfähigen von Arbeitslosigkeit betroffen ist, zeigt Kunst einen Ausweg in eine neue, selbst bestimmte Arbeitswelt: keine Zwangsarbeit zu entwürdigenden Bedingungen für magere Löhne, welche der kreativen Selbstverwirklichung der Menschen entgegen steht. Kunst soll für den Künstler, auch den Laienkünstler, eine Möglichkeit bieten, um sich mit seinen Werken und seinem Wirken in der heutigen hektischen und unpersönlichen Welt zu behaupten und sich einzumischen.

Künstlern ein Forum zu bieten, sich und ihre Kunst mitten im Herzen Berlins der Öffentlichkeit zu präsentieren, ist das Ziel des KunstKreuzes. Nun steht dem KunstKreuz das siebente Jahr ins Haus. In diesem Jahr will sich ein neues Team in neuen Räumen daran machen, neue Ideen zu formulieren und zu verwirklichen. Bewährtes soll dabei mit einbezogen und weiterentwickelt werden.

An der Kreuzung von zwei Magistralen – Ost-West die Karl-Marx-Allee und Frankfurter Allee / Nord-Süd die Warschauer und die Petersburger Strasse – sollen Flächen genutzt werden, um geformt, bemalt und gestaltet zu werden. Neben dem bereits bekannten Konzept, in temporären Räumen (Galerien, Läden und Banken) Ausstellungsmöglichkeiten für Künstler zu schaffen, möchte das neue Team vom „KunstKreuz“ bei „KunstX06“ auch an ungewöhnlichen Orten neue Wege erschließen und Menschen überraschen.

Dabei sollen diejenigen, um die es eigentlich geht – die Künstler – von Anfang an zur Mitgestaltung eingeladen sein. Zu diesem Zweck hat sich das KunstKreuz in neuen Räumen in der Adalbertstrasse am Kottbusser Tor „eingenistet“. In diesen Räumen soll der Knotenpunkt des wachsenden Netzwerkes sein. Hier soll allen Beteiligten in regelmäßigen Abständen innerhalb einer „KünstlerLounge“ ein Forum geboten werden, um sich kennen zu lernen und gemeinschaftlich neue Projekte zu besprechen. Über dieses Lounge-Projekt hinaus will das Team des KunstKreuzes für die Künstler da sein – eine Mailingliste wird in den nächsten Wochen aufgebaut, mit deren Hilfe dann Ideen ausgetauscht und Gedanken diskutiert werden können. Natürlich werden die Arbeitsräume Interessierten und Fragenden immer offen stehen.

Das KunstKreuz-Team wünscht sich nicht nur den Zuspruch von Kunstschaffenden aus Berlin, sondern aus ganz Deutschland, Europa und aus Übersee. Dabei ist vorerst offen, aus welchem Umfeld die jeweiligen Projekte kommen. Von Ausstellungen über offenes Theater bis Videokunst und Soundräume – die Genres sollen so vielfältig wie möglich gehalten werden, um in den vier sommerlichen Ausstellungswochen ein breites Spektrum unterschiedlichster Kunst bieten zu können.

Alle, die mit dabei sein wollen, sind hiermit eingeladen, das neue Team kennen zu lernen und mit ihm Ideen zu sammeln. Wie? – Am einfachsten durch den Eintrag auf der Mailingliste. Senden Sie eine E-Mail mit dem Betreff „Ich will auf die KunstKreuz Mailingliste an fotogalerie@kulturring.org. Das Team nimmt auch gern telefonische Anfragen entgegen (Tel: +49-30 296 16 84 oder 29 04 98 03) und freut sich über jeden, der „einfach so“ zum Kaffee im KunstKreuz Büro, Adalbertstrasse 3, Berlin-Kreuzberg, vorbeischaut.

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