Sanierung des Kulturforums Hellersdorf – Auf der Suche nach Zwischenlösungen

Antje Mann

Das Kulturforum Hellersdorf in der Carola-Neher- Straße soll ab Mai dieses Jahres saniert werden. Das freut den Kulturring sehr, da ihm das Haus als dessen Betreiber seit 2003 sehr ans Herz gewachsen ist. Aber die Einrichtung als „Hülle“ für die Angebote des Vereins hat allen Organisatoren wegen ihrer Baufälligkeit in den letzten Jahren auch viel Kummer und Sorgen bereitet. Mal tropfte es aus den maroden Wasserleitungen, mal aus den durchgerosteten Heizkörpern, durch das Dach goss es bei Starkregen in Strömen, Probleme mit den WCs erforderten in regelmäßigen Abständen den Einsatz einer Rohrreinigungsfirma, die Fensterrahmen mussten in mühseliger handwerklicher Arbeit zusammengehalten werden, damit sie nicht komplett auseinanderfallen, um nur ein paar Beispiele aufzuzählen.
Nun beginnt die Sanierung früher als geplant, da der Bezirk aus dem Programm Stadtumbau Ost zusätzliche Mittel akquirieren konnte. Das ist erfreulich, hat aber den Kulturring sofort vor schwer zu lösende Probleme gestellt: Was passiert mit den Angeboten des Hauses während der Bauzeit? Wo finden die Veranstaltungsreihen und Kursangebote in der Bauphase ein Zuhause auf Zeit? Die Kulturstadträtin Juliane Witt und der Fachbereich Kultur haben versprochen, den Kulturring bei der Suche nach Ersatzstandorten zu unterstützen. Jeder Betreiber einer Kultureinrichtung weiß bzw. ahnt, wie schwierige es ist, über eine solche zeitliche Distanz die Angebote am Leben zu erhalten und was es für Kraft kostet, diese wieder zu beleben, falls keine Zwischenlösung gefunden werden kann. Leider muss bis zum heutigen Tag konstatiert werden, es ist wenig geregelt, wie es in den vorgesehenen zwei Jahren der Baumaßnahme mit den Angeboten des Kulturforums weiter geht!

Im Artikel in der Berliner Woche „Das Kulturforum wird ab März 2018 saniert“ (leider hat sich schon in der Überschrift ein Fehler eingeschlichen: ab Mai 2018 wird saniert) vom 19.12.2017 wurde Juliane Witt wie folgt zitiert: „Die Jugendkunstschule, das Kunsthaus Flora und das Kino Kiste stehen als Ausweichorte für Veranstaltungen bereit.“ Trotz mehrfacher Abstimmungsversuche, z. B. mit der Jugendkunstschule, lassen sich bei konkretem Hinschauen leider alle diese Ideen aus den verschiedensten Gründen in den genannten Häusern nicht realisieren. Weiter heißt es im Artikel: „Außerdem könnten in der Mittelpunktbibliothek Ehm Welk, Alte Hellersdorfer Straße 125, zwei Räume als Büros zur Verfügung gestellt werden.“ Dieser Vorschlag ist derzeit noch in der Abstimmungsphase und lässt hoffen. Offen ist nach wie vor, wie es mit den Kursangeboten des Vereins weitergehen kann. Dazu soll es demnächst einen Kontakt mit der VHS Marzahn-Hellersdorf geben.

Auf direkte Anfragen des Kulturrings kamen freundliche Angebote zur Raumnutzung vom Informationszentrum Marzahn-Hellersdorf, Wohnpark am Cecilienplatz und KulturGut Alt-Marzahn. Dafür zunächst den Betreibern herzlichen Dank!

Alles in allem, es bleibt spannend, wo die Angebote des Kulturforums in den nächsten Monaten untergebracht werden können. Hoffentlich gibt es bald weitere Ideen zu Raumkapazitäten. Soweit es bisher zu überblicken ist, wird es ein Koordinierungsbüro „Kulturforum Hellersdorf“ geben, das mit viel Geduld und Organisationstalent die Angebote dezentral in verschiedenen Einrichtungen des Bezirks umsetzten wird, eine anspruchsvolle Aufgabe steht bevor! Aber eine Idee gäbe es dennoch: das Schloss Biesdorf verfügt über viele Räume, die Platz für jede Menge Kulturangebote bieten würden und das auch noch von einem zentralen Ort aus. Man darf ja nochmal träumen…

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