Vielleicht wird es ja doch noch ein Rembrandt ...

Sabine Wang

BFD-Bildungstag aktiv und kreativ

Fröhlich, mit einer großen Zeichenmappe unter dem Arm, stiefelte ich morgens in Richtung Kultur und Bildungszentrum „Sebastian Haffner“ - VHS Pankow. Ich hatte mich „für Malen und Zeichnen am Vormittag“ angemeldet. Ein Kurs für Anfänger und Fortgeschrittene, die Freude am Gestalten haben, oder die sich auf ein Kunststudium vorbereiten wollen. So, oder so ähnlich stand es in dem Bildungsangebot.

Etwas beklommen stieg ich die Treppe zum Zeichensaal hinauf. „Was ist, wenn jetzt alle schon ganz toll zeichnen können und ich mich so richtig blamiere“, mir schoss einiges durch den Kopf.

Aber eine bunte Mischung von Teilnehmern und eine freundliche Dozentin zerstreuten rasch meine Bedenken. Und dann ging es auch schon los. Auf zwei Tischen wurde jeweils ein Stil-Leben aufgebaut, bestehend aus mehreren Gegenständen, wie Obstkorb, Flasche, Glas und einigen Früchten. Dann die erste Übung: „Bitte zeichnen Sie mit Bleistift auf einem großen Bogen, was Sie sehen. Sie schauen dabei nicht auf das Zeichenblatt, sondern konzentrieren sich auf das Ensemble vor Ihnen.“

Wie bitte? Ach so, na gut. Also dann OHNE Hinsehen... Die Augen starr auf das Objekt gerichtet, führte ich mit kühnem Schwung den Stift über das Papier und glaubte doch, die Dinge relativ gut auf das Blatt platziert zu haben. Hier die Flasche, da der Korb. Ach, den Apfel habe ich ja vergessen. So, an der Seite steht ja noch das Glas. Nach etwa fünf Minuten dann die große Überraschung! Ich traute meinen Augen nicht. Zaghaftes Gekritzel, kaum so groß wie eine Minipostkarte, war auf der Skizze zu sehen. Mit ganz viel Mühe und gutem Willen konnte man einige Umrisse erkennen, auch wenn einiges gar nicht mehr an der richtigen Stelle war. Es war wirklich verblüffend, wie man sich selbst täuschen kann, hatte ich doch etwas anderes erwartet.

Mit Lachen und Spaß zeichneten wir weiter, und die Zeit verging mit interessanten Übungen und Gesprächen darüber wie im Fluge. Nun freue ich mich auf das nächste Mal. Bis dahin werde ich fleißig üben, damit der Apfel sich dann auch mal ähnlich sieht.

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