Gedenken wach halten

Ingo Knechtel

Seit geraumer Zeit arbeiten Kulturring-Mitarbeiter in einem neuen Projekt an der Erfassung von Gedenkzeichen, Skulpturen und Denkmalen in Berliner Bezirken. Übersichten darüber gibt es zum Teil schon, aber es sollte etwas Ergänzendes entstehen, das über vorhandene Auflistungen mit technischen Details hinausgeht, das Fotos enthält und den Nutzer einlädt, seine Nachbarschaft näher kennenzulernen. Der Startschuss fiel für die Nordbezirke Reinickendorf und Pankow. Nun liegen die ersten Ergebnisse vor. Sie sollen in Kürze online der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Noch sind einige redaktionelle Arbeiten zu erledigen. Doch schon bald werden die Nutzer, nach dem Standort in den einzelnen Ortsteilen der Bezirke sortiert, nähere Informationen über Stolpersteine, Gedenksteine, Gedenktafeln, Grabstellen, Denkmale, Plastiken/Büsten, Installationen und Skulpturen abrufen können und sich über Anlass und den/die Geehrten sowie ggf. den Künstler informieren, der zum Beispiel die Skulptur oder Büste entworfen hat. Für die Mitarbeiter erwiesen sich die Recherchen als wertvolle Ergänzung ihres Wissens über den Bezirk und waren damit für sie gleichzeitig ein spannendes Bildungsprojekt. Wussten Sie zum Beispiel, dass der bekannte Maler Max Beckmann im Reinickendorfer Ortsteil Hermsdorf mit einer Gedenktafel und einer vom Künstler Christian Rickert entworfenen Büste geehrt wird? Auf der neuen Seite lesen Sie dazu unter anderem:
 

Für den prominenten Kunstsammler Heinz Berggruen ist Max Beckmann (1884–1950) einer der bedeutendsten deutschen Künstler des 20. Jahrhunderts. Er ist vor allem als Zeichner, Maler und Graphiker berühmt geworden. Auch seine Tätigkeiten als Bildhauer und Autor sind hervorzuheben. Im Jahr 1904, seiner Frühzeit, wurde er Mitglied in der Berliner Secession. Er entwickelte später einen besonderen Stil, der als erzählend und mythenschaffend bezeichnet wird. Hervorzuheben sind seine Figurenstärke und die einzigartige Räumlichkeit. 1933 wurde Beckmann fristlos aus einer Professur an der Städelschule in Frankfurt entlassen. Seine Werke wurden als „entartet“ eingestuft. [...] In der Ring­straße 17, wo Max Beckmann von 1906 bis 1914 wohnte, erinnert eine Gedenktafel an ihn. Der Max-Beckmann-Platz am nahe gelegenen S-Bahnhof Hermsdorf erhielt seinen Namen am 12. Februar 1987.

www.gedenkzeichen.kulturring.berlin

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