Nach sechs Texten zur TOUR 30 ist es an der Zeit, kurz innezuhalten und sich noch einmal in Erinnerung zu rufen, worum es bei diesem Jahresprojekt eigentlich geht. Die Texte wollen das 30jährige Bestehen des Kulturrings feiern. Sie wollen die vielen Projekte vorstellen, die diesen Verein heute ausmachen. Dahinter steht der Wunsch, mehr Wissen über die Arbeitszusammenhänge und Inhalte in die Öffentlichkeit zu tragen und gleichzeitig dazu anzuregen, sich auszutauschen und immer wieder auch im Gespräch mit Interessenten und Besuchern zu bleiben. Was machen die einen in Lichtenberg, was machen die anderen in Spandau, was all die anderen, die über das ganze Stadtgebiet verteilt ihren Sitz haben? Käme jemand auf die Idee, mit dem Fahrrad alle Orte abzufahren, hätte er nach ungefähr 130 Kilometern Strecke einen wunderbaren Ring abgefahren. Das Banner mit den Stationen drückt diesen verbindenden Ringgedanken symbolisch aus. Das sind in Kürze die Gedanken, die zu dieser Lesereihe geführt haben. Alles schöne Vorstellungen.
Warum aber nun gerade jetzt diese Einleitung? Seit 2008 macht der Steglitzer Medienpoint das, was alle Medienpoints, Galerien und die anderen Einrichtungen des Vereins machen und auch gut können: kostenlos Bildung für ein breites Publikum und verbalen Austausch über alltägliche Dinge anbieten. Durchschnittlich fünfzig bis sechzig Besucher am Tag, darunter nachmittags auch Kinder, sprechen eine deutliche Sprache. Die Gäste betreten einen Ladenraum, in dem auf engstem Raum viele Medien übersichtlich präsentiert werden. Wer sich für die unterschiedlichsten Genres interessiert, kann stets mit einer kompetenten Beratung rechnen! Ein Blickfang sind die Regale, die fachmännisch selbst zugeschnitten und lackiert wurden. Wieder einen Ort mit Ambiente entdeckt.
Dass dies so bleibt, ist nicht selbstverständlich. Dafür braucht es immer wieder engagierte Mitarbeiter. Gerade ist es das BUFDI-Kernteam mit Ralf, Henning und Jacek. Die Bundesfreiwilligen halten die Arbeit aufrecht, bis wieder Unterstützung vom Jobcenter vermittelt wird. Dafür ist der Kulturring sehr dankbar, denn diese sechs Monate Projektarbeit helfen ungemein. Dann kann die von den drei Mitarbeitern abgesicherte eine Schicht wieder ausgeweitet werden, und Kinder müssen nach der Schule nicht mehr vor einer verschlossenen Tür stehen. Ein Engpass verschwindet, den auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter Thomas, Mike, Michael und Ellen nicht ausgleichen können. Noch einmal: Warum diese Einleitung? Seit der Planung und Vorbereitung dieses Projektes im letzten Jahr hat sich im sozialen Bereich sehr viel verändert, leider nicht immer und überall zum Besseren. Die TOUR 30 hat bis jetzt großen Anklang gefunden. Vielleicht hilft sie auch dabei, dass schwierige Zeiten überwunden werden können. Es bleibt zu hoffen, dass der Kulturring in den nächsten Jahren weiter die Herausforderungen mit kreativen, neuen Ideen bewältigen kann. Die Mitarbeiter des Medienpoints in der Deitmerstraße wünschen sich jedenfalls wieder viel Publikum, lange Öffnungszeiten und damit auch mehr Präsenz im Kiez.