Jedes Jahr präsentieren sich zum Ausklang des Sommers Bildende Künstlerinnen und Künstler mit ihren Werken in Galerien, Ateliers und anderen, auch ungewöhnlichen, Kunstorten in Lichtenberg einem kunstbegeisterten Publikum. Die „Lange Nacht der Bilder“ findet in diesem Jahr zum sechzehnten Mal statt und zwar am Freitag, 1. September von 18 Uhr bis Mitternacht. Veranstaltet und organisiert wird sie vom Bezirksamt Lichtenberg, Fachbereich Kunst und Kultur mit Unterstützung eines Teams des Kulturrings. Die Veranstaltung gilt als das größte Kunstereignis des Bezirks im Jahresverlauf und ist zu einer wahren Tradition geworden.
Das Organisationsteam im Kunstraum GISELA um Inge Gräber und Heinz-Hermann Jurczek hat alle Hände voll zu tun, die Kreativen mit ihren Kunstorten in das umfangreiche Programm einzuladen und interessante geführte Touren per Fahrrad und zu Fuß zusammenzustellen. Darunter auch eine Tour in englischer und eine weitere in ukrainischer Sprache. Die zentrale Eröffnungsfeier findet im Hof des Rathauses Lichtenberg statt.
Bei Durchsicht der über einhundert Anmeldungen zur Langen Nacht der Bilder tauchen neben den bekannten Mitwirkenden auch viele neue Namen auf. Auffällig ist die große Bandbreite unterschiedlichster Medien und Aktionen. Wie nie zuvor in der Langen Nacht planen Einrichtungen und zahlreiche Künstlerinnen und Künstler Aktionen im öffentlichen Raum.
Die Stiftung Stadtkultur wird ein Zimmer auf dem Wartenberger Kirchplatz in Neu-Hohenschönhausen präsentieren. Dort entsteht ein mobiler Bau, der Anwohnerinnen und Anwohnern zur freien Nutzung überlassen wird, um sich mit Nachbar:innen zu treffen und gemeinsam kreativ zu betätigen. Unweit davon veranstaltet das studio im HOCHHAUS ein „Performance Kunst Festival“. Doch damit nicht genug: Der Künstler Jeremy Knowles inszeniert eine Klangkunstaktion auf dem Vorplatz vor dem S- und U-Bahnhof Lichtenberg. Theo Thiesmeier projiziert seine Fotoserie „Handschuhe“ auf dem Gehweg vor seinem Studio in der Pfarrstraße. Im Kiezgarten Heinrichtreff wartet man mit einer Plein-Air-Malaktion auf. „Hier soll das größte Bild von Lichtenberg entstehen“, so die Ausrichter vom Weitlingkiez-Kollektiv. Die Theatergasse in Karlshorst verwandelt sich in einen pulsierenden Ort der Magie unter insektenfreundlicher Beleuchtung. Die Malerin Stefanie Bock zeigt in diesem mobilen Ausstellungsformat Bilder von Stadtlandschaften mit Häusermeeren. Landschaftsbilder von Rudolf Bloch können an diesem Abend unter freiem Himmel ersteigert werden. Bemerkenswert sind auch die spitzfindigen Themen, die es in den Ateliers der Künstler:innen zu entdecken gibt: Cati Laporte (Studios ID) verbindet 99 Hüte und Knöpfe mit zwölf Stickereien. Mit Augenzwinkern bezieht sie sich auf Kunst- und Literaturgeschichte. Der koreanische Künstler Seeung Hee Lee (Studios ID) schafft eine variable Installation. Eine Geschichte, die mit Wortfragmenten rekonstruiert wird. Es geht um ausgelöschte Geschichte, mühsam wieder zusammengefügt. Die Besucher:innen sind gefordert, selbst aktiv diese Geschichte herauszufinden.