Galeriecafé Bachmann - Kunst im Café!

Dagmar Steinborn

Das Galeriecafé in der Siegmarstraße, idyllisch unterhalb des Kienbergs und direkt am Südeingang der Gärten der Welt gelegen, ist seit 18 Jahren ein Ort der Begegnung, der Entspannung, der Inspiration, der Unterhaltung und besonders des Genusses und das im doppelten Sinne! Zunächst war das Café im Bezirk Marzahn-Hellersdorf ein Geheimtipp, doch schnell hatte es sich herumgesprochen, dass es hier köstliche handgemachte Torten und Kuchen gibt, darunter so außergewöhnliche Kreationen wie Himbeer-Mascarpone-Torte oder Nuß-Sahne-Eierlikör-Torte aber auch Hefe- und Quarkkuchen, sogar der beliebte Kalten Hund, den viele Gäste noch aus ihrer Kindheit kennen, schmeckt so „wie früher“. Das Café ist gleichzeitig auch Galerie. Die Malerin Christel Bachmann zeigt hier ihre Werke und gibt anderen Künstlerinnen durch wechselnde Ausstellungen die Möglichkeit, ihre Kunst zu präsentieren.

Das Galerie-Café-Bachmann ist bekannt für sein abwechslungsreiches Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm. Ob Lesungen, Ausstellungen oder andere kulturelle Angebote, immer sind es „handverlesene“ Künstler. Und das schätzt nicht nur das Stammpublikum. Gerade Spaziergänger aus den Gärten der Welt oder vom Kienberg kommend, kehren gerne hier ein, besuchen das Café, sitzen bei schönem Wetter auf der Terrasse oder sind gespannt auf die neue Ausstellung.

Das Paar hat sich in Wismar kennen gelernt: Paul, der Dipl.-Ingenieur für Bauwesen und Christel, die Malerin. Aus beruflichen Gründen zog das junge Ehepaar 1979 mit seinen beiden Kindern nach Berlin und lebt seitdem im Bezirk. Ab diesem Zeitpunkt arbeitet Christel als freiberufliche Künstlerin.

Paul versprach damals seiner Frau: „Wir suchen uns einen Ort, wo wir mit der Natur, der Umwelt, der Stadt in Einklang leben können und unsere Seele ein zu Hause findet. Und wo du malen und ausstellen kannst!“ Gefunden haben sie diesen Ort in der Siegmarstraße.

Hier konnte Christel nun ihre ganze Kreativität ausleben. Mit vielen ihrer Werke war sie auf Ausstellungen u. a. in Frankreich und Polen, in Hamburg, Essen, im Rheinland und natürlich immer wieder in den Berliner Bezirken vertreten.

Wirtschaftliche Veränderungen brachten es mit sich, dass sich Paul Bachmann beruflich umorientieren musste. So entstand die Idee, aus dem Atelier ein Café mit Galerie zu machen. Ein Anbau mit Arbeits- und Ausstellungsräumen sowie ein Raum für größere Gesellschaften mit Bar und Küche entstand – ein Kraftakt für beide. Schließlich war in dieser Zeit weder an einen pünktlichen Feierabend noch an Urlaub zu denken.

Dann konnte 2004 die Eröffnung gefeiert werden. Der Cafébetrieb verlangt beiden viel ab. Trotzdem ist Christel weiterhin kreativ, beteiligt sich seit 2010 an der Frauen-Kunst-Karawane. Sie erteilt Malunterricht, leitet die Gruppe „Maltreff“ und war viele Jahre als Maltherapeutin in einer onkologischen Praxis tätig.

Paul betreibt mit viel Engagement das Café; er ist sehr gern Gastgeber, liebt seine abwechslungsreiche Arbeit, den Kontakt mit ganz unterschiedlichen Menschen - und das spürt man auch. Im dicken Gästebuch kann man die vielen anerkennenden Beiträge dazu lesen.

Doch nun endet die Geschichte vom Galerie-Café-Bachmann. Zum Jahresende 2022 schließen Café und Galerie. Christel und Paul Bachmann haben längst das Rentenalter erreicht. Nun beginnt für das Ehepaar, das so manche Berg- und Talfahrt des Lebens gemeistert hat, ein neuer Abschnitt. Beide freuen sich auf weniger anstrengende Tage, Christel auf mehr Zeit für ihre Kunst, Paul wird das Café zwar vermissen aber beide können mehr Zeit mit der Familie verbringen. Als früher begeisterte Abfahrtsläufer, fahren die Bachmanns im Winter noch immer gern ins Riesengebirge. Im Sommer geht es dann ans Meer. Nun können sie ihre Unabhängigkeit genießen und an ihren Lieblingsorten länger verweilen als nur ein paar Tage. Das Kulturkalenderteam wünscht Ihnen nur das Beste für die kommende Zeit.

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