Sanfte Hügel, flimmernde Hitze, weder Fluss noch See und eine Stadt auf fast 2000 Höhenmetern – das ist Windhuk. Vom Township mit Wellblechhütten bis zu den Villen in Ludwigsdorf, das Stadtbild macht deutlich, wie große Ungleichheit neben hoher Arbeitslosigkeit zu den drängendsten Problemen im Land gehört. Wer über die Independence Avenue läuft, begegnet Zeitungsverkäufern, Parkplatzwächtern und bettelnden Kindern neben gestressten Geschäftsleuten.
Namibia hat weniger Einwohner als Berlin und eine Fläche, die größer als Deutschland, England und Frankreich zusammen ist. Damit gehört es zu den am dünnsten besiedelten Ländern der Welt. Windhuk ist eine bunte Mischung aus trubeliger Hektik und verstopftem Verkehr gepaart mit ruhigen Wohngegenden, in denen man morgens von Vogelzwitschern geweckt werden kann.
Die Kultur ist geprägt von Respekt und Positivität. Religion spielt im Leben vieler Namibier:innen eine große Rolle, ebenso wie Tradition. Mit elf offiziellen Sprachen und mindestens so vielen Ethnizitäten ist Namibia ein sehr diverses Land. Aufgrund seiner Größe – oder vielmehr dem Mangel daran – und der kleinen Population ist die Kreativszene in Windhuk von einigen wenigen Individuen bestimmt.
Das soll sich jetzt ändern. Mit einem vierwöchigen Workshop wollen die drei Veranstalterinnen junge namibische Fotograf:innen ermutigen, Dokumentarfotografie zu erkunden. Die Teilnehmer:innen sollen ihre eigenen Geschichten über Namibia und ihr Leben vor Ort erzählen. Der Workshop dient dazu, den Fotograf:innen einen Zugang zum deutschen Markt zu geben, ihre Arbeiten professioneller zu machen und ihnen eine erste Erfahrung mit Dokumentarfotografie zu geben. So soll außerdem einem deutschen Publikum ein authentischer Einblick in das Leben in Namibia gegeben werden, fernab von Touristen-Broschüren und glänzenden Magazinen.