Was ist Kultur? Auch „Danke“ sagen

Wie angekündigt, gaben wir unserem Magazin einen neuen Namen. Viele Vorschläge wurden eingereicht. Von „Ringpostille“ über „Zoomnews“ bis „Kaspar Hauser“ (ja, diesen Vorschlag gab es auch). Wir ließen alle Ideen auf uns wirken und diskutierten die interessantesten Kandidaten mit dem Vorstand und der Geschäftsführung.

Kultur, das ist ein schwer zu definierendes Phänomen. Seit Max Weber sie als ein Gewebe von Zeichen erklärte, gibt es den Begriff „Kultur als Text“. Eine semiotische Technik, die den Dingen Bedeutung verleiht. Wir lesen die Zeichen und gewinnen Erkenntnis oder empfinden das, was man früher Erbauung nannte. „Text“, das bedeutet in diesem Zusammenhang nicht nur Buchstaben, Wörter und Sätze, sondern auch Klänge, Noten, Farben Materialien und Bilder. Unser Heft wird also keine Textwüste.

Der Mensch ist ein Kulturwesen schlechthin, er kann gar nicht anders. Da kam uns folgende Idee: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Wie leben heute in einer digitalisierten Welt und arbeiten zum großen Teil mit dem Computer. Täglich haben wir es mit Dateinamen zu tun. Und so schlugen wir auch „kultur.txt“ als neuen Titel vor. Schließlich trafen wir uns in großer Runde, Vorstand, Geschäftsführung und Redaktion, um über den neuen Namen zu entscheiden. Es war eine Überraschung: alle fanden diesen Titel am passendsten. Er ist zeitgemäß, unverbraucht und erzeugt, so hoffen wir, Neugier.

Wo wir gerade bei „Kultur“ sind: Auch der Umgang mit der Pandemie ist Kultur. Man achtet aufeinander und schützt sich und andere. Heute ist es uns ein Bedürfnis, all jenen „Danke“ zu sagen, die in den vergangenen zwei Jahren mitgeholfen haben, den Kulturring und seine Einrichtungen trotz der massiven Einschränkungen am Leben zu halten. Die Mitarbeiterinnen in den Medienpoints zum Beispiel gaben ihr bestes und blieben, soweit es die Regeln zuließen, in Kontakt mit den Besuchern. Ob es die Schaufensterlesung in der ­GISELA oder Veranstaltungen für Kinder in Spandau waren, überall war man kreativ und trotzte der Corona-Lähmung.

Besonders unterstützend verhielten sich auch die Ämter und ihre Ansprechpartner, die mit uns zusammenarbeiten. Seit dem Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 zeigten sie Verständnis bei zeitlichen Verzögerungen und stimmten der Fortführung vieler Maßnahmen und Beschäftigungsverhältnisse zu. Und nun, nach dem Regierungswechsel, der auf Senats- und Bezirksebene zusätzlich zu stemmen war, dürfen wir dank unserer Mitarbeiter und Partner mit einigem Optimismus in die Zukunft schauen.

Danke!

Lutz Wunder, Hannelore Sigbjoernsen, Armin Hottmann, Christian Reichelt, Uwe Lauterkorn

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