Mitgliederversammlung 2021

Hannelore Sigbjoernsen

Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen. Das war schon 2020 der Fall, als die Versammlung nur per Videoübertragung stattfinden konnte. In diesem Jahr waren Vorstand und Geschäftsführung im Spätsommer noch hoffnungsvoll, dass die Normalität wieder hergestellt ist, wir uns mit den Mitgliedern wie gewohnt treffen und auch eine Vorstandswahl durchführen können. Im Fortschreiten des Jahres spielte uns Corona allerdings wieder übel mit. So waren schon bei der Einladung zum Treffen am 29.11. die notwendigen Schutzmaßnahmen zu berücksichtigen, auf die aktuellen Regelungen hinzuweisen, auf die Vorstandswahl zu verzichten, und es den Mitgliedern zu ermöglichen, sich per Post zu anstehenden Satzungsänderungen zu äußern.

Aber immerhin: Bei strengster Einhaltung aller Regelungen und mit viel Abstand konnte die Versammlung noch in der Fotogalerie stattfinden. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an das Team um Felix Hawran, das alle notwendigen Kontrollen exakt durchführte! Auch allen anderen Mitarbeitern des Kulturrings, die das Technische absicherten – Bildaufzeichung, Tonübertragung, Stimmenauszählung, Protokollführung – ist herzlichst zu danken.

Trotz aller Schwierigkeiten in 2021, beginnend mit dem totalen Aus vieler Veranstaltungen zu Jahresbeginn, dem Wiederaufleben der Aktivitäten in den Sommermonaten und dem wieder Zurückfahren einiger Vorhaben, fiel der Bericht des Vorsitzenden, Lutz Wunder, recht positiv aus. Vor allem das verstärkte Bemühen des Vorstandes in Abstimmung mit dem Geschäftsführer Armin Hottmann, enger mit Mitgliedern, Mitgliedsvereinen und Mitarbeitern im Sinne des Vereins zusammen zu arbeiten, hatte sich ausgezahlt. Es konnte mehr Vertrauen aufgebaut, mehr gegenseitiges Verständnis erreicht und manches gemeinsam veranstaltet werden. Das große Thema „Visionen“ für den Verein bleibt jedoch weiter aktuell, wie auch die Aufgabe, die Gemeinsamkeit der Generationen stärker zu fördern. In der Leitbilddiskussion ist man weiter gekommen wie in der medialen Kommunikation. So ist der Kulturring jetzt auch in wikipedia zu finden wie in weiteren sozialen Netzwerken.  

Ebenso konnte der Geschäftsführer in seinem mündlichen Bericht, unterlegt mit Bildern und Grafiken, bestätigen, dass der Verein, ohne großen Schaden zu nehmen, die Pandemie bisher relativ gut bewältigt hat. Der Arbeitsaufwand, Personal, Projekte und Objekte zu sichern, ist jedoch außergewöhnlich groß geworden. Die Zusammenarbeit mit zuständigen Ämtern, selbst häufig in der schwierigen Situation, keine Entscheidungen treffen zu können, kompliziert das Arbeiten. Trotzem konnte eine weitere Wirkungsstätte des Vereins in Marzahn-Hellersdorf im Zusammenwirken mit der Berlin Brandenburgischen Wohnungsgenossenschaft eG eröffnet werden. Das zuverlässige Arbeiten von Vereinsmitarbeitern im MAXIE-Treff wie in den anderen Einrichtungen des Kulturring zahlt sich aus. Nicht genug kann das soziale Wirken der Medienpoints herausgehoben werden. Längst gehören sie zur Kiezkultur in den Bezirken. Bringen sie doch junge und alte Menschen zusammen und haben schon bei manchem Leselust gweckt. Ebenso ein Erfolgsmodell sind die Lichtenberger „Lange Nacht der Bilder“ wie die Fotogalerie in Friedrichhain. Die Widerspiegelung in den Medien und in den sozialen Netzwerken könnte noch umfangreicher sein, wenngleich die 60sec-Clips von Alexandra von der Heyde längst Hingucker geworden sind, ebenso wie die Podcast-Lesungen zunehmend ihre Fans finden. Auszubauen sind vor allem die Beziehungen zu lokalen Entscheidungsträgern, besondern jetzt nach den Wahlen.

Damit die wieder bestätigte Gemeinnützigkeit dem Kulturring erhalten bleibt, war das Beschließen von Satzungsergänzungen unumgänglich, empfohlen auch von der zuständigen Qualitätsmanagement-Zertifizierungsbehörde. Die Änderung im Zusammenhang mit einer, nie zu wünschenden, Auflösung des Vereins, das Vermögen der Kulturbund-Stiftung zukommen zu lassen, hängt mit der Auflösung des Kulturbund e. V. als Dachverband zusammen. In unserer Zeitschrift für Nov./Dez. 2020, die leider nicht mehr KulturNews heißen darf, weil eine Hamburger Einrichtung mit Klage gedroht hat, wurde darüber informiert.

Waren wir zunächst in Sorge, ob sich unter den gegebenen Bedingungen überhaupt Mitglieder und Gäste einfinden werden – auch das Wetter war hässlich genug, das Zuhause nicht zu verlassen –  konnten 35 Teilnehmer gezählt werden. Ihre Stimmen, gemeinsam mit den 33 in den eingesandten Briefen zu den Satzungsänderungen und der Beauftragung des Vorstandes, die Geschäftsordnung zu überarbeiten, um den gegenwärtigen Aufgaben von Vorstand und Geschäftsführung zu entsprechen und ein konstruktives Zusammwirken zu ermöglichen, bilden die Grundlage für die weitere Arbeit.  
So war die Veranstaltung, trotz aller Um­­stände, doch eine erfolgreiche.

In seinem Schlusswort zitierte Lutz Wunder den Ehrenvorsitzenden des Vereins, Dr. Gerhard Schewe, aus seinem Gruß zum Jahreswechsel: „Der Kulturring hat in seiner Geschichte viele Herausforderungen meistern müssen. Die heutige ist die bislang größte. Sie ebenfalls zu meistern, bedarf es der Kühnheit neuer Ideen und neuen Handelns. Nur Mut!“ …

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