Lange Nacht der Bilder in Lichtenberg 2021

Gerhard Zaucker

Am 3. September findet die 14. Lange Nacht der Bilder in Lichtenberg statt. Für das Koordinationsteam Gisela ist es das vierte Mal, und wie jedes Jahr gibt es leichte Veränderungen, neue teilnehmende Künstler*innen, neue Veranstaltungsorte, neue Aktionen. Insgesamt entsteht wieder einmal eine großartige Mischung aus den unterschiedlichsten Kunstdisziplinen Malerei, Zeichnung, Skulptur, Fotografie, Video und Performance, so dass für das Publikum ein reichhaltiges Angebot zur Begutachtung, Betrachtung, Unterhaltung, kurzgesagt zu einem erfreulichen Kunstgenuss angeboten werden kann. Von Neu-Hohenschönhausen bis nach Karlshorst im Süden sind fast alle Ortsteile Lichtenbergs vertreten.

Ein neuer Ort hat die Adresse Wiesenweg 1–4 am Rande der Victoriastadt. Nicht ganz leicht zu finden, da es sich um ein weitläufiges Gewerbegebiet mit vielen Firmen und Ateliers handelt. Für diese „­Location“ empfiehlt es sich, eine geführte Tour zu buchen (dazu später mehr). Dort hat sich der Ausstellungsort mit seiner Ateliergemeinschaft PrideArt installiert, ein riesiger Raum, in dem Kunstwerke von ca. 20 internationalen Künstlern gezeigt werden (Malerei, Fotografie, Grafik). Auf dem gleichen Gelände hat Fabienne Lange (QU Atelier), eine Künstlerin aus Frankreich, ihr Atelier in einem großen Transportcontainer eingerichtet. Sie zeigt Malerei und Plastik. Das CAS Foto von Christoph A. Stei zeigt Fotografie und Video, Ener & Friends (René Thomas) bieten Installation, Malerei und Sprühkunst. Das Studio Wiesenweg von Christoph Weiß zeigt Dustin Bialas, Kamil Jendryka mit selbsthergestellten Möbeln aus Skateboards. Geplant sind natürlich auch musikalische Darbietungen, Getränke und Verköstigung als Teil einer lebendigen Party.

Wieder dabei mit einem Ausstellungsprogramm sind drei Kirchen aus dem Bezirk. Einmal das Gemeindezentrum am Fennpfuhl in der Paul-Junius-Straße 75. Hier wird Malerei von Rana Kalash und Andreas Bauschke zu sehen sein. Eine weitere Kirche, die Erlöserkirche in der Nöldnerstraße, präsentiert eine Ausstellung mit Landschaftsmalerei, kuratiert von der ausstellenden Künstlerin selbst Karolin Hägele. Dreimal wird dort zu den Zeiten 18.15, 19.15 und 20.15 Uhr ein Konzert aufgeführt. Man sollte pünktlich sein, da der Zutritt während des Konzerts nicht möglich ist. Komplettiert wird das Kirchenprogramm durch die ­Kirche zur Frohen Botschaft in Karlshorst in der Weseler Straße 6. Auch hier sehen wir Malerei. Als Begleitprogramm veranstaltet die Gemeinde eine Lesung mit ebenfalls einem sich anschließenden Konzert.

Die kommunalen Galerien präsentieren sich erneut mit interessanten Ausstellungen. So zeigt die Galerie 100 in der Konrad-Wolf-Straße 99 Malerei von Ulrike Bunge, im ­Studio im Hochhaus in der Zingster Straße 25 kuratiert Uwe Jonas eine Show mit Zeichnungen der Künstler Bea Davies, Jorn Ebner, Juliane Laitzsch, Pia Linz und Christoph Peters. Der Kurator persönlich führt durch die Ausstellung. Auch das Mies-van-der-Rohe-Haus freut sich auf seine Besucher und zeigt in der Oberseestraße 60 Malerei von Tadaaki Kuwayama. Die rk Galerie im Rathaus in der Möllendorf­straße 6 zeigt Ewinger mit Malerei und Mixed Media. Im Kulturhaus Karlshorst wird das neue Wandbild-Projekt von Christian Awe vorgestellt, zusammen mit der Herausgabe einer Sonder­edition „Charity“.

Eine besondere Freude ist es, dass die Fahrbereitschaft (Haubrok Foundation) in der Herzbergstraße 40–43 dieses Jahr wieder teilnimmt. Sie zeigt Martin Boyce mit seinen Installationen, Skulpturen und Konzeptkunst. Zusätzlich öffnen die dort ansässigen Künstler*innen ihre Ateliers auf dem Gelände. Die Haubrok Foundation wird am Eingang einen kleinen Lageplan der Ateliers auslegen. Überhaupt ist die Herzbergstraße wieder einer der zentralen Orte der Langen Nacht. Insgesamt befinden sich hier vier ­große Ausstellungshäuser und Events. Unweit der Fahrbereitschaft liegt die Herzbergstraße 55 – Räume der Kunst. Dort findet in diesem Jahr um 17 Uhr die Eröffnungsveranstaltung mit dem Bürgermeister von Lichtenberg Michael Grunst (Die Linke) statt. Viele der unzähligen Ateliers im Haus werden zur Langen Nacht ihre Türen öffnen. Die Künstler*innen freuen sich auf regen Besuch und stehen allen Fragen aufgeschlossen und neugierig gegenüber. Auch das große Atelierhaus, die ID Studios mit ca. 50 Künstlern in der Genslerstraße 13 werden die Lange Nacht bereichern, dazu noch viele kleinere Ateliers quer durch unseren Bezirk.

Nähere Informationen über alle teilnehmenden Künstler*innen und das gesamte Programm der Langen Nacht finden alle Interessenten in einer Broschüre, die in den Ateliers ausliegt und auch beim Organisations-Team in der Giselastraße 12 kostenfrei ca. 14 Tage vor dem Event abgeholt werden kann. Das Ganze findet man auch zusätzlich auf unserer Website: ­­www.­langenachtderbilder.de. Natürlich werden wieder die von Kunst­guides geführten Touren durch den Bezirk angeboten. Insgesamt gibt es 13 Touren, sieben zu Fuß und sechs per Fahrrad. Wir bitten ab ca. Mitte August unbedingt um telefonische Anmeldung zu den Touren, und zwar im Kunstraum Gisela, Tel. 030 516 56 004 oder per E-Mail: gisela@kulturring.berlin.

Der 3. September mit der Langen Nacht der Bilder in Lichtenberg möge auch dieses Jahr wieder strahlen, über den Bezirk hinaus und zur großen Freude aller Freunde der Kunst.

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