5 G

Ingo Knechtel

brauchen wir ganz schnell, lese ich. Diese Verkürzungen irritieren mich immer wieder. Alle reden davon, wollen das erlauchte Ziel weiterer Digitalisierung mit einer Super-Geschwindigkeit erreichen.
5. Generation? Wer weiß, wie viele folgen? Da fällt mir gleich auch die G 8 ein, oder vielmehr heutzutage die G 7. Die Großen auf der Welt wollten eigentlich nur als Gruppe firmieren. Wieder so eine Verkürzung, die mich an unseren Gegenentwurf anlässlich des Kirchentags 2007 in Köln denken lässt. Da trat der Kulturring unter dem Slogan an: „Wir sind die Größten – deutlich mehr als 8“. Das trifft es doch gerade auch heute, wenn wir all die Engagierten ansehen. Und wir hatten einfach mal unsere G 8 aufgelistet: Gleiche Chancen, Gegensätze, Großzügigkeit, Gerechtigkeit, Gewissen, Glaubhaftigkeit, Gemeinsinn, Gewaltlosigkeit. Vieles davon regt zum Nachdenken, zur Diskussion an. Genau das war beabsichtigt. Mit leeren Schlagworten war und ist uns nicht gedient. Wenn sich der Kulturring heute den Herausforderungen stellt, dann werden wir schnell feststellen, dass wir zwar gemeinsam unterwegs sind, dass viele Themen von bleibender Aktualität sind, dass die Szenerie aber lebt und sich ständig verändert. Wir stehen vor einem neuen Jahr, selten waren wir so verunsichert, was es uns bringt. Wieviele Gs brauchen wir, um halbwegs Worte dafür zu finden? Bleiben Sie gesund, gelassen hören wir als Botschaft. Gemeinsam mögen wir gestärkt aus der Krise kommen. Glaubhaft wollen wir sein und großzügig, auch beim Verzeihen mancher Unbedachtheit der letzten anstrengenden Monate. Grundsätze für Zukünftiges sollten wir alle bedenken: Können wir glaubhaft so weiterleben und -wirtschaften? Setzen wir uns also Ziele, die nicht nur auf dem Papier stehen. Sondern stehen wir für sie ein, leben wir für sie! Der Kulturring ist vielleicht nicht mit 5 G-Geschwindigkeit gestartet, aber er hat sich für 2021 etwas vorgenommen. Es ist sicher Teil einer Vision, mit der Längerfristiges verbunden ist. Generationen verbinden, ja mit gemeinsamen Projekten. Digitale Ängste bei den einen mögen auf oberflächliche Leichthaftigkeit bei den anderen treffen. Schaffen wir es, das Beste aus den Lebenswirklichkeiten von Alt und Jung zusammenzubringen? Denn das bringt uns alle voran und macht mit sichtbaren Ergebnissen allen Freude. Wir wollen uns dazu mit unseren Heften auch im neuen Jahr einbringen, wollen informieren, zur Kommunikation und Diskussion beitragen. Wir laden unsere Leser*innen ein, uns über Erlebtes und Erreichtes, über ihre Ideen und Visionen zu schreiben. Wir freuen uns auf einen regen Meinungsautausch und wünschen uns für 2021 mindestens 3 G: Gesundheit, Gemeinsamkeit und gutes Gelingen!

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