Wolkenhohe Mauern

Armin Hottmann

EU-Projekt „shifting walls“

Vor fast genau einem Jahr traf sich das Shifting-walls-Team in Berlin in der Kinemathek am Potsdamer Platz, um gemeinsam das zweijährige EU-Bildungsprojekt zu beginnen. Es geht dabei um Fotogeschichten von Jugendlichen, die die europäische Geschichte der letzten 30 Jahre kreativ aufarbeiten wollen. Angefangen beim Fall der Mauer, geht die Reise in symbolische Mauern der Gegenwart. Ein erstes Beispiel einer Berliner Schülerin finden Sie nebenstehend.

Wenig wussten die Projektpartner beim Auftakt, wie sich die Lage in 2020 verändern würde. Und dass ein Virus eine so ­große Mauer bilden kann. Das liefert natürlich viele Vorlagen für Fotogeschichten und Austausch, wie man mit dieser schwierigen Situation umgehen kann. Auf den Webseiten kann man dazu einige Geschichten entdecken. Gleichzeitig betrifft es die Zusammenarbeit im Team. Beim Auftakttreffen in Berlin ist es geblieben, alle weiteren Treffen mussten abgesagt werden. Videokonferenzen gibt es bei EU-Projekten schon seit vielen Jahren, und das funktioniert erst einmal und hilft in der Umsetzung der geplanten Arbeitspakete. Aber es ersetzt nicht die tiefergehende Diskussion über Inhalte, das gemeinsame Kennenlernen der Partnerinstitutionen in den europäischen Ländern oder das Verständnis füreinander.
„Mauern bewegen“ und doch selbst hinter Mauern eingefangen sein?

 

Wolkenhohe Mauern
Written and produced by @bleistiftduft

Ausweglos. Der Ausweg- Los!
Brich ein und aus.
Geh mal zu weit und dann zurück.
Und denk daran, ein paar Mauern mal auszuweiten.
Deine Grenzen zu erweitern.
Gelegentlich vorbeizugehen.
Ich will ausbrechen.
Aus den Grenzen über Grenzen sprechen.
Sprich mit mir!
Auch wenn wir uns nicht gleich verstehen, gibt’s vielleicht ne Chance drüber hinwegzusehen.
Schau mal über wolkenhohe Mauern.
Wolkenmauern geben Halt.
Halten auf. Halten aus.
Wir bauen auf.
Mauern aus Glas.
Zerbrechen durch pure Struktur.
Zentimetergroße Distanz macht Welten aus.
Zwischen Dir und Mir entsteht ein Uns.
Zwischen Nähe und Distanz tanzen Splitter zusammen.
Wir bauen auf.
Wir bauen aus Glas-Figuren.
Durchschaubar wie Wände aus Glas.
Hier gibt’s nen Weg raus.
Ausweg. – Los!
Renn jetzt zu weit und denk daran,
deine Mauern im Kopf kleinzureißen.
Grenzen sind doch im Kopf nur in Stein gemeißelt.
Wie oft hast du dich nach Halt gesehnt?
Wie oft nach Inhalt für begrenzte Zeit?
Wie oft an Glasmauern angelehnt?
Wie oft bist du gefallen?
Weil die Mauern, die uns allen Halt geben, gar nicht wirklich existieren?
Wie oft hast du dich gefragt, wann endlich jemand klopft?
Doch wer klopft denn schon an deine Tür,
wenn uns beigebracht wird Mauergrenzen einfach zu akzeptieren?

 

Weiteres auf www.shiftingwalls.eu
und
www.instagram.com/shiftingwalls_eu

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