Geschichtsfreunde Karlshorst begehen Jubiläum | 15 Jahre Arbeit an einer 125-jährigen Geschichte

Ingo Knechtel

Alles begann mit den Aktivitäten zum 110-jährigen Geburtstag Karlshorsts im ­Jahre 2005. Eine Gruppe engagierter Karlshorster fand sich in der Folge eines Buch- und Ausstellungsprojekts sowie zahlreicher Veranstaltungen zusammen, um diese Arbeit zu verstetigen. Sie wollte sich „systematisch mit der Geschichte des Ortsteils beschäftigen und mit ihren Ergebnissen an die Öffentlichkeit treten“ und bekannte sich ausdrücklich dazu, „die quellengestützte Erschließung der Geschichte mit den persönlichen Erinnerungen der Karlshorster zu verknüpfen“. Beim Kulturring fand sie offene Türen. Und eine Erfolgsgeschichte nahm ihren Lauf.

Am 25. September nun traf sich die Gruppe zu einer festlichen Zusammenkunft, um noch einmal die Meilensteine der vergangenen fünfzehn Jahre in Erinnerung zu rufen und – wie könnte es anders sein – über zukünftige Projekte zu beraten. Der Leiter der Geschichtsfreunde Professor Dr. sc. Michael Laschke verwies auf eine beeindruckende Statistik. Sie wurde zur Freude aller Anwesenden ergänzt durch eine reich bebilderte Broschüre, eine Chronik aus fünfzehn Jahren unter dem Titel „Eindrücke, Aktivitäten, Ergebnisse“. Der Kulturring-Vorsitzende Lutz Wunder überbrachte Grüße und Dank des Vorstands und der Geschäftsführung des Vereins. Er würdigte das hohe persönliche Engagement, die Geduld und Ausdauer, mit der in den fünfzehn Jahren viele Broschüren publiziert, viele Vorträge, Gesprächsrunden und Stadtteilführungen veranstaltet wurden und sagte: „Sicher ist es für Sie alle aber das größte Dankeschön, wenn Ihnen Bürger sagen, wie wichtig ihnen diese lokalgeschichtliche Wissensvermittlung ist und welche Freude Sie damit vermittelt haben.“ Dass die Gruppe Anliegen und Ziele des Kulturrings so erfolgreich nach außen trägt, sei auch immer dem motivierenden Wirken engagierter Akteure zu verdanken. Lutz Wunder bedankte sich unter dem großen Beifall der Anwesenden bei Michael Laschke für seine initiativreiche Leitungstätigkeit für die Gruppe seit ihrer Gründung.

Die Geschichtsfreunde sind schon seit jener Zeit mit vielen Initiativen und Akteuren im Bezirk und darüber hinaus verbunden und arbeiten in den verschiedensten Gremien mit. Auch das Bezirksamt Lichtenberg ist immer wieder Partner und Unterstützer der Arbeit. So konnte der Kulturring-Vorsitzende mit großer Freude verkünden, dass auf Vorschlag des Vereins Michael Laschke die Bürgermedaille 2020 für seine großen Verdienste um die Geschichtsforschung und Vermittlung ihrer Ergebnisse verliehen wird.

Es war also ein sehr freudiger Anlass, der ausklang mit vielen individuellen Gesprächen und angereichert wurde mit zum Teil sehr konkreten Planungen über Projekte und Publikationen. Ein erstes neues Ergebnis können wir schon heute in den Kultur News vorstellen und Sie dazu anregen, auf der Webseite des Vereins online auf eine Karlshorst-Tour zu gehen, und zwar speziell zu den „Orten der sowjetischen Besatzungsmacht“ (www.karlshorst-tour.kulturring.berlin). Dort können Sie mehr über Architektur und Geschichte erfahren, viele Fotos bewundern und Anregungen finden, selbst auf spezielle Erkundungen vor Ort zu gehen. Auch der folgende Beitrag von Michael Laschke sollte Ihr Interesse wecken: Er macht Sie im Zusammenhang mit „100 Jahre Groß-Berlin“ mit neuen Forschungsergebnissen zur Eingemeindung von Friedrichsfelde mit Karlshorst nach Lichtenberg vertraut.

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