Ein Tag in Berlin – 30 Jahre danach

Felix Hawran

Im Sommer 1987 fand anlässlich der 750-Jahr-Feier der Stadt Berlin in der Fotogalerie Friedrichshain die große Gruppenausstellung »Ein Tag in Berlin« statt. Die 17 Fotografen, darunter Sibylle Bergemann und Harald Hauswald, dokumentierten den Osten der damals noch geteilten Stadt. Die Besucher standen bis zur Warschauer Brücke Schlange, um die Ausstellung sehen zu können. Der Mauerfall zwei Jahre später markiert den Beginn eines rasanten Wandels in der wiedervereinigten Hauptstadt. Welche Geschichten erzählt das gegenwärtige Berlin, nachdem 30 Jahre vergangen sind? Diese Frage stellte die Fotogalerie in Form eines offenen Aufrufes mit dem Titel Ein Tag in Berlin – 30 Jahre danach. Die Auswahl aus mehr als 1.000 eingesandten Fotografien von über 70 Bewerbern traf eine Jury mit u.a. Ditmar Schädel, dem Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Photographie, und Harald Hauswald, der auch 1987 das Titelbild zur Ausstellung lieferte. Gezeigt werden die Bilder und Serien, die das vielfältige Gesicht der Stadt, ihren Wandel und die dringendsten Themen der letzten Jahre widerspiegeln. Häuserkampf in der Rigaer Straße, die neue Freiheit auf dem Tempelhofer Feld, letzte Momentaufnahmen von Brachen vor der Bebauung, wirtschaftlicher Aufschwung und soziale Spannungen, Gentrifizierung, Polarisierung beim Thema Flucht und Migration. Die siebenwöchige Ausstellung dient auch als Anregung, die Gegenwart und die zukünftige Entwicklung Berlins zu diskutieren und aktiv mitzugestalten.

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