Eine gute Nachricht für den MEDIENPOINT SPANDAU!

Bernhard Korte

Wer hätte das noch erwartet? Nach all den vielen im Sande verlaufenen Aktivitäten zum Erhalt der Medienpoints in Staaken und Spandau. Mehrere Briefe und Mails an den Bürgermeister von Spandau und andere Vertreter aus Politik und Stadtverwaltung sowie den Leiter des Spandauer Jobcenters brachten lange Zeit keinen Erfolg. Nach all dem Bemühen blieb der Eindruck, dass auch der Weckruf an das soziale Herz der Stadtverordneten über das Spandauer Volksblatt ungehört oder ungelesen in kalten Büroräumen verhallte. Der Projektbereich West des Kulturrings musste handeln, um finanziellen Schaden vom Verein abzuwenden. Über 6.000 Medien wurden mit viel Körperanstrengung aus dem Medienpoint Staaken in andere Points des Vereins umgelagert. Das gesamte Inventar wurde anderen sozialen Projekten wieder zugeführt und das Objekt im Loschwitzer Weg an den Vermieter zurückgegeben. Aus dem Medienpoint Spandau sind knapp 16.000 gesammelte Medien umgelagert worden. Viele Bücher gingen zeitgleich noch über die extra aufgestellten Büchertische im Vorraum des Medienpoints in der Seegefelder Straße weg. Der Mietvertrag war gekündigt ebenso wie alle andere Verträge und Versicherungen für den Betrieb der Spandauer Medienpoints. Die einzelnen Projekträume in der Seegefelder Straße wurden weitestgehend demontiert, man wartete auf den Startschuss für die Abholung der gesamten restlichen Einrichtung.

Am 20. Mai 2016, 14.00 Uhr, klingelte beim Kulturring-Koordinator in Spandau das Telefon. Ein bisher immer freundlicher Mitarbeiter aus dem Spandauer Jobcenter informierte vorab, dass das Jobcenter Berlin-Spandau gerne mit dem Kulturring das Projekt „Medienpoint Spandau“ ab dem 01.09.2016 weiterführen möchte. Die ersten Gedanken waren: Hurra, man hat an uns gedacht! Hurra, das gemeinsame soziale Projekt geht weiter! Hurra, der Kulturring hat auch weiterhin einen Medienpoint im Berliner Bezirk Spandau!

Doch bei allem Hurra, Hurra: wo werden wir jetzt das neu bewilligte Projekt starten? Die nächsten Gedanken machten uns schnell bewusst, dass es zurzeit wenig geeignete Flächen für das Betreiben von sozialen Einrichtungen in Spandau gibt. Somit stand fest, es gibt in den Tagen bis zur Neueröffnung viel zu tun. Aus der totalen Auflösung der Spandauer Objekte muss eine Verkleinerung werden. Und es galt, ein neues, geeignetes und vor allem bezahlbares Objekt zu finden. Bei all den kommenden Aufgaben und Sorgen, den die wenigen verbliebenen Spandauer Mitarbeitern bevorstanden, blieb im Hintergrund immer der motivierende Gedanke: Es hat vielleicht doch etwas genutzt, all die Briefe an die Entscheider und Befürworter zu schreiben. Es war vielleicht doch nicht sinnlos, das Quartiersmanagement Falkenhagener Feld und die Presse mit zu aktivieren. Wir haben ein neues (altes) Projekt in Spandau, lasst uns loslegen...

So gesagt oder besser gedacht und nun getan. Nach langem, intensivem Suchen auf dem Berliner Immobilienmarkt und unendlich vielen Besichtigungen wurde ein neues passendes Objekt in der Hugo-Cassirer-Straße 4 in der Spandauer Wasserstadt gefunden. Zum Anfang werden noch viele kleinere Anpassungen nötig sein, da das Objekt wesentlich kleiner als das vorige ist. Dann muss der neue MEDIENPOINT SPANDAU wieder mit neuen gespendeten Medien, neuen Mitarbeitern und Besuchern belebt werden. Start soll der 1. September sein, für das Team in Spandau noch viel zu tun. Dabei wird die Hoffnung und Erwartung mitschwingen, dass sich der neue Spandauer Medienpoint schnell etabliert, seine alten Benutzer und Besucher wieder gewinnt, aber auch neue Freunde mit seinem nun kleineren Angebot und einem gewohnt freundlichen Service begeistern kann. Besuchen Sie uns doch mal im neuen Medienpoint Spandau, wir freuen uns auf Sie.

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