Der Seepark – Altes im „Familienkreis“ neu entdeckt

Albrecht Gramberg

Insbesondere für Neu-Karlshorster ist die Namensgebung des Seeparks zunächst gänzlich unverständlich, da sich hier – selbst mit viel gutem Willen – kein bisschen Wasser finden lässt. Dank der intensiven Recherche der Geschichtsfreunde Karlshorst, die sich seit Jahren mit der Historie ihres Stadtteils beschäftigen, konnte dieses „Rätsel“ gelöst werden. Es lag nun auf der Hand, die wechselhafte Geschichte des Parks allen Karlshorstern zugänglich zu machen.

Zeitgleich suchte die Seeparkfamilie eine geeignete Möglichkeit, ihr Programm öffentlich zu machen. Diese Initiative, deren monatliche Treffen offen sind für Jung und Alt, Kinder und Erwachsene, Alt-Eingesessene und Neu-Zugezogene, wird von einem großen Helferkreis nicht nur mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen unterstützt. Grundlage für den Erfolg sind neben dem enormen Engagement der Beteiligten auch die vielen finanziellen und materiellen Spenden.Unter den Augen eines gnädigen Wettergottes eröffnete Irene Melzer von der Paul-Gerhardt-Gemeinde, Initiatorin der Seeparkfamilie, am 04.05.2016 die diesjährige Saison. Es ist nunmehr die siebte, und viele weitere dürften noch folgen. Anschließend erläuterte der Autor dieser Zeilen als Mitglied der Geschichtsfreunde Karlshorst die Hintergründe der Namensgebung und die vielfältigen Änderungen, die der Park in den letzten 120 Jahren erfahren hat. Dann waren alle Anwesenden aufgefordert, in einer Polonaise dem ehemaligen Verlauf des Seeufers zu folgen. Der Umriss des Sees war auf der Grundlage von historischen Fotos vorher mit Sportplatzkreide markiert worden. So wurde überraschend deutlich, welche erhebliche Größe der See damals hatte und dass dort, wo heute Bäume stehen, früher die Schwäne schwammen. Am Ende des „Uferlaufes“ wurde in einer kleinen Zeremonie ein Schaukasten enthüllt, der nunmehr eine wunderbare Gelegenheit bietet, sich sowohl über die Vergangenheit des Seeparks als auch das zukünftige Programm der Seeparkfamilie zu informieren.

Abschließend sei allen gedankt, die dieses Projekt unterstützt und gefördert haben: dem Kiezfonds Karlshorst und dem Kulturring in Berlin e.V. (Schaukasten bzw. dessen Aufstellung), dem Schul- und Sportamt Lichtenberg (Kreidewagen und Kreide) sowie dem Straßen- und Grünflächenamt (zügige Genehmigung des Standortes).

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