Mauern verschieben? | Neues Kulturring EU Geschichts-/Bildungsprojekt

Armin Hottmann

Am 1. September 1999, also genau vor 20 Jahren, begann für uns mit dem EU Projekt „Fernsehnachrichten“ eine lange Reise mit Medienprojekten, gefördert von der Euro­päischen Kommission. Mit unterschiedlichsten Partnern aus fast allen europäischen Ländern konnten wir gemeinsam Projekte entwickeln, Materialien für Lehrer*innen produzieren, voneinander lernen und uns als medienpädagogischer Bereich weiterentwickeln. Mit der finanziellen Unterstützung gab es Möglichkeiten für Projekte, die wir mit Berlin- oder nationaler Förderung nicht so einfach auf die Füße hätten stellen können.

Umso mehr freut es uns, dass es in diesem September mit einem neuen europäischen Projekt weitergehen und es sich bis Ende 2021 fortsetzen wird. „#shiftingwalls“ (auf Deutsch „Mauern verschieben“) kombiniert die medienpädagogische mit der demokratischen Bildung und nimmt den Mauerfall vor 30 Jahren als Aufhänger für die gemeinsame Spurensuche von Jugendlichen aus Sofia/Bulgarien, Athen/Griechenland, Vilnius/­Litauen, Soria/Spanien und natürlich Berlin (mit dem zusätzlichen Partner Pestalozzi-Fröbel-Haus). Die Jugendlichen werden innerhalb der Schulfächer Geschichte, Politik und Kunst mit digitaler Fototechnik Plätze, Objekte und Personen festhalten oder auch kurze Interviews mit Zeugen aufnehmen und sich gegenseitig darüber austauschen. Gemeinsam werden sie den Mauerfall aufarbeiten, die Entwicklung der europäischen Geschichten in den Jahren danach erörtern und diskutieren, welche symbolischen und politischen Mauern heute in Europa stehen.

Das Teilen auf der sozialen und bei jungen Menschen sehr beliebten Fotoplattform „Insta­gram“ spielt im Projekt eine zentrale Rolle. Wie bei den Vorgängerprojekten werden vor allem Materialien für Lehrer*innen entwickelt, die im oder nach dem Unterricht eingebracht werden können.

#shiftingwalls ist auch zum ersten Mal ein EU-Projekt, das stärker im Kulturring selbst verankert ist. Grundideen entstanden aus der Vorbereitungsgruppe für den kommenden Themenmonat „30 Jahre Mauerfall“, die von Hannelore Sigbjoernsen federführend geleitet wird (dazu wird es in der nächsten Kulturnews mehr Informationen geben). Am 12. November wollen wir als Team den Auftakt in der Kine­mathek am Potsdamer Platz angehen und unter anderem als Pädagogen gemeinsam nach Spuren der Mauer suchen und die Veränderungen über die Jahre diskutieren. Herzliche Einladung dazu!

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