Keine Gewalt,

Ingo Knechtel

das war das Motto während der vielen Demonstrationen in den letzten Tagen der DDR. Der Ruf nach Gewaltlosigkeit war sehr wohl angebracht, gab es doch zuvor gewaltsame Übergriffe und staatliche Gewalt gegen Regimegegner. Viele Jahre sind vergangen, und doch ist die Forderung nach Gewaltverzicht aktuell wie nie. Überall in der Welt gibt es Terror und Gewalt, täglich beklagen wir deren Opfer. Viele Menschen versuchen mit allen Mitteln dem zu entfliehen, einfach um zu überleben. Gerade der Monat September, in dem 1939 Hitlers Vernichtungskrieg mit dem Überfall auf Polen begann, zwingt uns alle zum Nachdenken. Es ist der Menschheit immer noch nicht gelungen, die Wurzeln für Krieg und Gewalt erfolgreich zu bekämpfen. Ganz im Gegenteil, die Rüstungsindustrie verzeichnet Rekordgewinne und plant immer perversere Tötungsmittel. Deshalb sind Aktionen gegen Krieg und Gewalt nach wie vor so wichtig. Zum Weltkindertag am 20. September ruft UNICEF unter Verweis auf die Kinderrechte nachdrücklich auf: Schluss mit Gewalt gegen Kinder! Diese manifestiert sich überall, in kriegerischen Auseinandersetzungen, aber auch in Form häuslicher und sexueller Gewalt oder durch Kinderhandel, Kinderarbeit, wenn Kinder verheiratet werden oder ihnen das Recht auf Bildung verwehrt wird. Jedes Jahr im September findet zudem die interkulturelle Woche statt. Auch sie ist gerade in diesem Jahr Anlass, angesichts wachsender Flüchtlingsströme nach Europa dazu aufzurufen, mit Vernunft und Mitmenschlichkeit gegen Intoleranz und Gewalt aufzutreten. Die Bürgergesellschaft, an deren Spitze viele Vereine und Initiativen stehen, wird mit „Vielfalt gegen Einfalt“ Flagge zeigen. Der Kulturring reiht sich mit zahlreichen Veranstaltungen ein. Wir setzen auf Gemeinsamkeit im kulturellen Dialog, Gewalt ist dabei fehl am Platze und muss geächtet werden!

Archiv