Phantastische Woche

Ralf Neukirchen

Der Science-Fiction Club ANDYMON beim Kulturbund Berlin-Treptow feiert sein 30jähriges Bestehen mit einer PHANTASTISCHEN WOCHE. An jedem Abend in dieser Woche wird es eine Veranstaltung mit Bezug zur Phantastik und Science-Fiction geben. Der Schwerpunkt liegt dabei beim Roten Planeten, denn dieser spielt seit jeher in der Geschichte der Science-Fiction eine große Rolle, und zwar nicht erst als 1877 Giovanni Virginio Schiaparelli (1835-1910) die „Marskanäle“ entdeckte. Mit dem nicht unumstrittenen, privat finanzierten Projekt MARS ONE ist der Rote Planet wieder in den Fokus der Medien gerückt. Wie die Menschen vielleicht auch dorthin kommen werden, das hat bereits vor fast 90 Jahren auch einen Berliner – Willy Ley – interessiert. Dass Kunst und Phantasie untrennbar miteinander verbunden sind, ist allseits bekannt. In den Werken von Thomas Franke tritt uns dies mit ganz überraschenden Bildern entgegen. Deshalb freuen wir uns, ihn mit einer so repräsentativen Ausstellung dem Berliner Publikum vorstellen zu können. Zu guter Letzt soll es weit in die Zukunft gehen – was unser Club damit zu tun hat, darüber wird uns der Zukunftsforscher Karlheinz Steinmüller Auskunft geben. Am Sonnabend, dem 30.6., feiern wir dann unseren 30. Geburtstag mit Freunden und geladenen Gästen.

Montag, 01.06.15, 19.00 Uhr

„MARS ONE – Mission ohne Rückflugticket“, Gespräch mit Denis Newiak, ehem. Kandidat bei MARS ONE. Das Projekt MARS ONE ist in der Öffentlichkeit nicht unumstritten. Menschen haben sich freiwillig gemeldet, um – ohne Rückkehrmöglichkeit – in einigen Jahren zum Mars zu fliegen. Sie wollen dort einen »Außenposten der Menschheit« errichten. Denis Newiak war einer der Freiwilligen. Wir wollen mit ihm über seine Beweggründe und das Projekt sprechen.

Dienstag, 02.06.15, 19.00 Uhr

„Willy Ley – Berliner, Raketenpionier, Raumfahrthistoriker“ Vortrag von Dr. Wolfgang Both. Bevor Willy Ley (1906-1969) in den USA zum profiliertesten Raumfahrthistoriker wurde, arbeitete er seit 1925 mit Raketenpionieren wie Hermann Oberth oder Wernher von Braun auf dem Berliner Raketenflugplatz zusammen. Ende der 1920er Jahre bildete sich hier in Berlin eines der ersten Entwicklerteams, das erfolgreiche Starts von Kleinraketen durch-führte. In dieser Zeit wurde Willy Ley nicht nur 2. Vorsitzender des Vereins für Raumschifffahrt, er übernahm auch die umfangreiche Korrespondenz mit Enthusiasten in den USA, Russland oder Frankreich. Bereits 1935 emigrierte er und setzte seine journalistische Tätigkeit in den USA fort. Mit dem SF-Fandom war er eng verbunden und hatte mehr als zehn Jahre eine monatliche Kolumne in GALAXY.

Mittwoch, 03. 06.15, 19.00 Uhr

„Der rote Planet: Projekt Mars als Chance für die Zukunft?“ Vortrag von Ulrich Köhler (Institut für Planetenforschung beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt).

Es ist noch gar nicht so lange her, da glaubte man, dass der Mars eine im geologischen Sinne »alte« Erde ist, die also alle geologischen Zeitalter hinter sich gelassen hat. Die Venus war nach dieser Ansicht dann ein geologisch »junger« Planet. Und so gab es dann Hypothesen, dass es dort zumindest Überreste uralter Zivilisationen geben müsse, deren Spuren vielleicht die berühmten Marskanäle sind. In seinem Vortrag wird Ulrich Köhler mit diesen längst überholten Ansichten aufräumen und berichten, was eine Marsmission wie sie mit dem Projekt MARS ONE geplant ist, auf dem Roten Planeten erwartet.

Donnerstag, 04. 06.15, 19.00 Uhr

„Der Blick zurück nach vorn – Holzsticheleien“ Vernissage der Ausstellung mit Holzschnitt-collagen von Thomas Franke.

Thomas Franke ist das, was man gemeinhin als Multitalent bezeichnet. Schon immer zogen ihn sowohl die bildnerischen Künste, als auch die darstellenden an. So nimmt es nicht Wunder, dass er in beiden Künsten vielfältige Ergebnisse vorweisen kann, die zwar unterschiedlicher kaum sein können, aber gleichwohl ihre Anziehungskraft auf den Betrachter und Zuschauer ausüben.

Holzschnittcollage von Thomas Franke

(„Die Wissenschaftler – Gaetano Casati“)

Freitag, 05.06.15, 19.00 Uhr

„ANDYMON und die Langzeitperspektiven der Menschheit“, Vortrag von Dr. Karlheinz Steinmüller (Zukunftsforscher, Berlin)

ANDYMON – der Name unseres Science-Fiction-Clubs nach dem gleichnamigen Roman von Angela und Karlheinz Steinmüller (1982) zeigte eine Möglichkeit auf, das Weltall in seiner fast unendlichen Weite zu erobern. Denn bisher sind wir scheinbar allein in der Leere des Kosmos. Keine Botschaft aus dem All ist bisher an unser Ohr oder auf unsere Bildschirme gedrungen. Weder unsere Signale noch unsere Sonden riefen Antworten hervor. Das All ist seltsam still und öde. Wo sind die alle? Sind wir wirklich allein? Und wie sieht unsere Zukunft aus? Diesen Fragen gehen die Autoren in ihrem Beitrag zum Andymon-Clubgeburtstag nach.

Aktuelle Informationen auf: www.club-andymon.net

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