Das WIR entscheidet,

Ingo Knechtel

gemeinsam können wir es schaffen – solche Worte verkünden Zuversicht und Kraft. Sie heben sich ab von Schuldzuweisungen, vom Lamentieren und untätigen Aussitzen der Probleme. Eine bekannte Satiresendung nahm jüngst ein Kanzlerinnen-Zitat auf die Schippe. Merkel wollte zum Bürgerdialog aufrufen, lud die Menschen ein, Vorschläge zu machen und formulierte als Ziel, „damit Deutschland so bleibt wie es ist“. Den im Schatten des Wohlstands Lebenden, aber auch den vorwärts gewandten Mitbürger, der mit seinem Engagement Veränderungen anstrebt, werden solche Worte nicht gerade motivieren. Änderungen sind Aufgaben, die das Leben stellt. Viele besorgte Bürger wollen diese Veränderungen und sich dabei auch einbringen. Es sind die Probleme im Land und es sind Schreckensszenarien weltweit, die den Handlungsbedarf deutlich machen. Siebzig Jahre Frieden in Deutschland auf der Grundlage einer Befreiungstat der Alliierten, die dem Naziterror – trotz aller Gegensätze untereinander – gemeinsam ein Ende setzten, zeigen, wozu gemeinsames Handeln auch global in der Lage ist. Krokodilstränen über Kriege fernab sollten uns nicht darüber hinweg täuschen, wer ihre Profiteure sind. Flüchtlingsströme nach Europa führen uns Schicksale hautnah vor Augen und appellieren an Mitmenschlichkeit und Solidarität. Auch andere globale Herausforderungen, wie Klimawandel und kluge Ressourcennutzung, fordern lokales Handeln. Wir alle müssen durch unsere Aktion, nicht als blinde Wutbürger, sondern durch gemeinsames, respektvolles und entschlossenes Engagement Veränderungen erzwingen und uns selbst verändern. Da sind Vereine genauso gefordert wie Parteien. Zum Schluss zählt die Tat, die Teilhabe jedes Einzelnen in einem Bündnis, einer Koalition der Tätigen.

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