Auf Spurensuche gehen,

Ingo Knechtel

welch ein faszinierendes Unterfangen, besonders im verschneiten Winterwald. In der Natur kann der neugierige Spurensucher vieles erkunden und vieles lernen, zum Beispiel über Tiere und ihr Verhalten, über Gesteine und geologische Zusammenhänge, aber auch über Menschen und den Respekt, den sie ihrer Umwelt entgegenbringen. Letzteres sollte uns nachdenklich stimmen, denn die Spuren der Zerstörung, der Verschmutzung und der Missachtung der uns umgebenden Lebensgrundlagen sind nicht zu übersehen und äußerst bedrohlich. Dem muss dringend Einhalt geboten werden, das wissen wir eigentlich. Bomben und Waffen zerstören Leben, ungebremstes ökonomisches Wachstum zur Profitmaximierung ist kein Segen, es nimmt keine Rücksicht auf Mensch und Umwelt und gefährdet unser Überleben. Unsere Ressourcen sind endlich, sie sind kostbar und schützenswert, vor allem vor dem Zugriff gieriger Profiteure. Auf Spurensuche zu gehen, ist immer lohnenswert: es öffnet uns die Augen, wenn wir sehen wollen. Vielleicht, oder besser hoffentlich, motiviert es auch zu überlegen, wie denn eigene Spuren aussehen könnten. Spuren, die unsere Urenkel zu deuten versuchen, so wie wir dies heute tun. Vergangenes ist immer auch ein Anfang. Und wenn wir zu Beginn dieses Jahres zusammenkommen, sollten wir uns ein wenig klarer werden darüber, was jeder von uns mit seinem Leben in diesem neuen Jahr vorhat. Denn es macht Sinn, das eigene Leben, die Zeit die bleibt, nicht zu verschwenden. Es macht Sinn, sich eigene Ziele zu setzen und die Gemeinschaft zu stärken. Es macht Sinn, seine Spuren deutlich sichtbar, für alle erkennbar, zu setzen. Jede einzelne davon ist interessant, wenn es sehr viele sind, kann niemand sie übersehen.

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